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Who will be your Match? Ally Condies “Die Auswahl”
Eine Buchbesprechung von Laura
Matched von Ally Condie ist ein dystopischer Jugendroman, der die Frage thematisiert, ob es sich lohnt, sich für die Liebe von der perfekten Gesellschaft loszusagen.
Plot und Charaktere
Es geht um eine Gesellschaft , in der alles von der Regierung eingefädelt wird. Sie entscheidet in welche Schule man geht, was man lernt und wo man arbeitet und wann man stirbt. Aber das wichtigste ist: Die Regierung entscheidet auch, wen man liebt.
Jedes Jahr wird eben zu diesem Zweck eine Zeremonie abgehalten, in der man den perfekten Partner (oder im Orginal “your own perfect match”, deswegen auch der Titel) zugeteilt bekommt, den man dann zu heiraten hat und bis ans Ende aller Tage glücklich ist. Cassia ist auch dabei und ihr Partner wird Xander, ihr bester Freund aus Kindheitstagen. Die beiden sind überglücklich, und kehren in ihren Heimatbezirk, Maple Tree Borough, zurück.
Bis dahin ist also noch alles schön und gut, aber als Cassia abends dann die Informationsdisk ansehen will, die alle Daten des zugewiesenen Partners enthält, wird ihr nicht Xander sondern jemand anderes, nämlich Ky angezeigt. Cassia ist schockiert und fragt sich, ob es einfach nur ein Scherz oder ein Fehler im bis dahin perfekten System der Regierung ist. Ab dem Zeitpunkt an ist Cassia hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu Xander und Ky.
So, die ganze Geschichte klingt jetzt erstmal furchtbar klischeehaft, so nach dem Motto “Bestimmt brennen die jetzt zusammen durch und das Buch ist rum ist sie aber nicht. Da es sich um dystopian literature handelt, kann die Story nicht zu Ende gehen, ohne dass das scheinbar perfekte System in Frage gestellt wird. Dieser Gedanke, dass sich die Protagonisten gegen die Fremdbestimmung der Regierung auflehnen, ist am Anfang noch nicht so präsent, entwickelt sich aber zu Ende hin immer besser. Der Hauptaspekt der Geschichte ist eben das love triangle zwischen Cassia, Xander und Ky ist, was zwar auch wichtig ist, aber meiner Meinung nach ein bisschen zu langatmig dargestellt wird.
Stil
Am besten dargestellt war meiner Meinung nach der im Roman präsentierte Alltag der Protagonisten, der sich prägnant von den jetzigen Standards unterscheidet. Es gibt beispielsweise nur noch eine Auswahl von 100 Bildern, Gedichten und Liedern, die die Regierung erhalten hat, alles andere wird systematisch vernichtet.
Der Lesefluss ist super, da die Story auch nicht unnötig kompliziert ist. Ich fand es auch schön, dass das Buch aus der Ich-Perspektive von Cassia geschrieben ist, der Stil der Autorin gefällt auch, weil sie eine sehr symbolische Sprache verwendet und Kultur wie Gedichte und Gemälde eine große Rolle im Buch spielen.
Ich hab das Buch in Englisch gelesen, ich hatte keine Probleme damit, man braucht eigentlich kaum Vorkenntnisse, weswegen ich auch empfehlen würde, sich das Buch auf englisch zu kaufen, weil es erstens viel billiger und zweitens viel schöner vom Cover her ist.
Fazit
Positiv an dem Buch fand ich, wie schon gesagt, das Layout und die zweite Hälfte der Story, die viel stärker als der Anfang ist, außerdem ist das Ende richtig gut.
Es gibt noch zwei Fortsetzungen zu dem Buch, die Crossed und Reached heißen. Alles in allem ist Matched ein gutes Buch, dessen wahres Potential sich erst relativ spät entwickelt.
Eine Fragestellung innerhalb der Story war sehr spannend, nämlich, ob es sich lohnt, sich von einer Gesellschaft loszusagen, die einen bis dahin perfekt versorgt hat und in der es weder Hunger, noch Armut oder Krieg gibt, nur um entscheiden zu können, wenn man liebt. Diese Frage ist sehr essentiell, hinzu kommen außerdem noch der Wünsche nach Selbstbestimmung und freien Willens.