Ilsa J. Bick: Ashes. Ruhelose Seelen

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Rezension von Ilsa J. Bicks Ashes – Ruhelose Seelen

Eine Buchbesprechung von Aisling

“Ashes – Ruhelose Seelen” von Ilsa J. Bick ist eines der von mir meisterwarteten Bücher im Jahr 2013 gewesen. Als ich erfuhr, dass der eigentliche Abschlussband für die deutsche Version in zwei Teile aufgesplittet wurde, war diese Freude etwas gehemmt. Sicher keine schlechte Entscheidung, da so ein schwerer Wälzer vermieden wurde, nur der  Plot somit schwer zu bewerten. Zum Glück bringt Egmont Ink den finalen Band “Ashes – Pechschwarzer Mond” aber  nur einen Monat später raus.

Die Handlung ist sehr komplex und daher fällt mir eine eigene Inhaltsangabe schwer.  Ich versuche dennoch, ein paar Aspekte zu fassen:

Alex ist mit der Gruppe um Wolf unterwegs, der sie aus ihr unerfindlichen Gründen beschützt. Gleichzeitig bemerkt sie, wie sich das Monster in ihr regt und ungeahnte Fähigkeiten verleiht. Peter verändert sich total. (Es wird ziemlich ekelig.) Totgeglaubte tauchen wieder auf. In Rule bricht alles durch Peters und Chris’ Verschwinden nach und nach zusammen, sodass die Verschonten fliehen wollen. Die Situation eskaliert jedoch.

Idee

Ich frage mich, wohin die Geschichte führt und über die Idee einer Hälfte eines Buches zu urteilen, ist natürlich schwierig. Es gibt bisher Entwicklungen, die ich so erahnt habe, aber es passieren auch unvorhergesehene Dinge.

Plot

Wie schon gesagt, ist es der Roman schwierig zu beurteilen, denn das Buch endet mitten in der Story. Aber wer schon die Vorgänger kennt, weiß, das Frau Bick ein unsagbares Talent für mehrere Handlungsstränge hat. Ich frage mich immer wieder, wie sie den Überblick behält. Nach langer Zeit in eine so komplexe und geballte Handlung einzusteigen, fiel mir überraschend leicht. Dennoch muss ich Kritik üben: Mir kam es vor, als würde die Geschichte um Alex und auch um Tom fast auf einer Ebene mit all den anderen Ereignissen stehen. Zu sehr stehen Brutalität, Hautfetzen und Unmengen von Blut im Vordergrund. Natürlich hat diese sehr gute Darstellung bisher fasziniert, aber beim Lesen konnte ich mich der Frage nicht erwehren, ob Frau Bick selbst nicht sicher war, wohin die Reise geht. Die Handlung scheint in den Hintergrund zu treten, um mehr Raum für Blut zu lassen. Aufschluss bringt wohl der letzte Teil – hoffe ich. Das veranlasst es mich aber leider zu Punktabzügen.

Sehr gut jedoch hat die Autorin es geschafft, den Leser die meiste Zeit über bei der Stange zu halten. Die kurzen Kapitel mit wechselnden Personen und Schauplätzen haben das Buch an den Händen und Augen kleben lassen. Und die Welt! Lisa J. Bicks Wissen ist fundiert und sehr gut recherchiert. Wow!

Schreibstil

Dies er ist altbewährt: dritte Person im Präsens, dazu ein wechselnder “Point of View”. Schon im letzten Band hat es mich gestört, dass der Fokus zu sehr auf Waffen und Kämpfen gelegen hat. Das beherrscht die Autorin aber wie keine andere. Sie steigert sich in diesem Band noch und hat selbst mich dazu gebracht zu würgen. Und ich kann einiges ab, heule kaum bei  rührenden Szenen und konnte früher brutale Szenen gut gucken. Heute geht das nicht mehr und Frau Bick hat es wirklich geschafft, die Szenen so echt zu schreiben, dass mir ernsthaft übel wurde.

Charaktere

Zu genau will ich hier nicht auf die Figuren eingehen. Es ist der dritte Band der Reihe und jedem Leser der eigentlichen Trilogie dürften alle Protagonisten ein Begriff sein. Es gibt fast zu viele Figuren, zumindest für meinen Geschmack. Man verliert schnell den Überblick und muss sich erst mal sortieren, um jede in den richtigen Handlungsstrang zu stecken. Dabei sind sie keineswegs schlecht. Jede einzelne ist gut angelegt, hat ihre Eigenheiten und die Handlungen sind insgesamt durchdacht, aber die eigentlichen Hauptcharaktere, Alex und Tom, rücken doch viel zu sehr in den Hintergrund. Das finde ich schade, denn sie sind immer noch die durchdachtesten Figuren.

Fazit

Ruhelose Seelen ist brutal. Fast immer gibt es Hirnmasse, Hautfetzen, eklige Sachen zu essen oder einfach Handlungen einer Figur, die abartig sind. Wer so was verträgt, liegt mit Ashes goldrichtig. Leider war mir das fast zuviel und ich fand, es gab zu wenig tiefgehende Handlung. Als Film sicher ein FSK 18 und auch als Altersempfehlung für den Text würde ich das so sehen. Da wäre 14 doch arg früh. Dennoch fiebere ich dem Finale entgegen, weil ich einfach keine Vorstellung habe, wie das Ganze ein Ende findet. Und trotz der Brutalität bleibt diese Reihe einfach ein “Must-Read” für mich.

Ein Kommentar zu: Ilsa J. Bick: Ashes. Ruhelose Seelen

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